Und da war er auch schon. Der letzte Arbeitstag..

Bereits im November hatten wir gekündigt, damit der Arbeitgeber die Chance und Zeit hat einen Nachfolger zu finden. So schnell ging die Zeit rum. Fünf Monate vergingen wie im Flug.

Aber was muss bis zum letzten Arbeitstag denn alles beachtet werden?

- Dinge abarbeiten, damit man den Kollegen so wenig wie möglich übergeben muss

- Den Nachfolger, falls vorhanden, korrekt einlernen

- Anforderung eines Arbeitszeugnisses

- Urlaub und Überstunden aufbrauchen

- einen Ausstand für die Arbeitskollegen geben

- Abschiedsmail verschicken

- Schreibtisch putzen / aufräumen

- Abnahme von Arbeitsmaterialien / Gegenständen, wie z.B. Schlüssel / Stempelchip der Firma

Da wir in derselben Firma tätig waren und uns dort auch kennenlernten, war für uns klar, dass wir unseren Ausstand zusammen machen werden. Leider machte uns unsere verspätete Organisation einen Strich durch die Rechnung. Wir fingen mit der Organisation für unseren Ausstand erst einen Monat vor dem letzten Arbeitstag an. Leider mussten wir feststellen, dass alle Besprechungsräume in unseren letzten 2 Arbeitswochen bereits verplant waren. Somit hatten wir keine Location für unseren Ausstand, die groß genug war. Schweren Herzens entschieden wir uns dafür, unseren Ausstand getrennt zu machen. 

Wir entschieden uns Fleischkäswecken zu bestellen und kauften einen Tag vor dem Abschied Getränke ein. Der Abschied sollte jeweils um 12.00 Uhr stattfinden.

Bis zum Ausstand erledigte also jeder von uns noch die wichtigsten Aufgaben. Die Übergabe an die Kollegen, Desktop aufräumen, Mails aufräumen, Schreibtisch putzen..

Einige Minuten vor dem Ausstand wurden wir jeweils von unseren Kollegen unter einem Vorwand durch die Gegend gelockt. Nichts ahnend folgten wir Ihnen, ohne voneinander zu wissen.

Plötzlich standen wir in einem riesigen Raum der Firma, der gerade aufgrund von Umbaumaßnahmen leer stand. Leer, bis auf die ca. 70 Arbeitskollegen, die dort alle versammelt standen um uns zu überraschen. Alle standen dort, lachend und weinend.

Stehtische, ein Buffet mit Essen und Getränken. Was für eine schöne Überraschung! Wir waren total sprachlos! Jeder unserer Kollegen hatte etwas dazu beigesteuert und etwas mitgebracht. Selbst unsere bestellten Fleischkäswecken wurden abgefangen und schön auf dem Buffet hergerichtet. Sogar eine Polaroid-Kamera wurde auf einem Stativ aufgebaut. So konnten wir mit jeder Abteilung ein Abschieds-Gruppenfoto machen. Es wurden so viele Reden gehalten und wunderschöne Gespräche geführt. Wir waren bis zur letzten Minute total überrascht und nach wie vor sprachlos.

Was für eine Mühe und wochenlange Organisation! Was müssen das nur für tolle Arbeitskollegen sein! Eins steht fest: der Abschied wurde so nur noch schwerer .. 

An dieser Stelle nochmals VIELEN LIEBEN DANK an euch alle! Einen besseren Ausstand hätte es nicht geben können, wir werden euch alle sehr vermissen!

Was außerdem für einen großen Lacher sorgte und wir auch gerne erzählen:

In einer der Reden wurde darüber gesprochen, wie schwer es war, das passende Geschenk zu finden. Da wir auf Reisen gehen, machte es wenig Sinn etwas für hier zu kaufen und zudem hatten sie erfahren dass wir bereits alles haben was wir brauchen .. "Außer einen Plan" - rief jemand aus der Menge. Was sollen wir dazu nur sagen .. ? Ganz einfach: das stimmt! Ständig wurden wir gefragt "Wann geht's los bei euch? Wo startet ihr? Wo wollt ihr überall hin?" Unsere Antwort: "Keine Ahnung, wir werden sehen!" Es gibt keinen Plan. Aber ist das nicht eigentlich cool?

Nachdem wir den Schock einigermaßen verarbeitet hatten, wurde fertig aufgeräumt.

- Die Abschiedsmail an Arbeitskollegen und Kunden wurde verschickt

- Der Schreibtisch wurde fertig geputzt

- Die Schlüssel wurden abgebeben

DAS WAR'S! Time to say goodbye ..