Ankunft
Da wären wir nun also: Nord-Thailand, Chiang Mai. Bereits im Flugzeug wurden wir von dem Unwetter und dem vielen Regen begrüßt, doch wir freuten uns auf "kühlere" Temperaturen. Kühl bedeutet hier: 25 Grad. Für uns also perfekt. In Thailand sind wir Deutschland nur noch 5 Stunden voraus.
Bereits im Flugzeug wurden uns die Visa ausgeteilt, welche man ausfüllen musste. Hier werden, wie bei anderen Visa auch, die wichtigsten Daten abgefragt: Reisepassnummer, Name, Nationalität und auch die Berufsbezeichnung, das jährliche Einkommen und wie lange man vor hat in Thailand zu bleiben.
Wir müssen zugeben, dass wir beim Ausfüllen gelogen haben, denn wir trugen unsere alte Berufsbezeichnung, statt arbeitslos, und unser altes Einkommen, statt gar nichts, in das Visum ein.
Für den Dauer des Aufenthaltes trugen wir jeweils 30 Tage ein.
Am Flughafen angekommen, mussten wir zunächst am "Einwanderungsschalter" vorbei. Reisepass und Visa vorlegen, Fingerabdruck abgeben, Stempel in den Reisepass und gut ist. Dachten wir zumindest.
Wir mussten eine ganze Weile anstehen und es ging nicht vorwärts. Beim Anstehen, lasen wir die Schilder, was bei der Einreise zu beachten ist. Man musste zuerst Fingerabdrücke der rechten Hand abgeben, dann der linken Hand, dann beide Daumen und anschließend wurde noch ein Foto gemacht. Wow. Okay.
Irgendwann stand nur noch ein Herr vor uns am Schalter, vermutlich Amerikaner. Dieser hatte in seinem Visum ebenfalls "30 Tage Aufenthalt" ausgefüllt. Die Dame am Schalter stelle ihm aber Fragen über Fragen, sodass wir schon langsam "ins Schwitzen" kamen. Er hatte einen festen Job, ein festes Einkommen und wollte lediglich 30 Tage Urlaub machen. Am Schalter wurde lange diskutiert und das Personal vermehrte sich. Wir wurden immer nervöser. Zu unserem Glück jedoch, dauerte es so lange, dass wir an einen anderen Schalter gerufen wurden. Ohne irgendwelche Fragen, bekamen wir den Einreisestempel und liefen zielstrebig in Richtung Gepäckband. Puuuuhhh!
Als wir das Gepäck hatten, war der Ablauf wie immer derselbe. Geldautomaten suchen, Geld abheben, SIM Karte für das Land holen, Grab Taxi rufen.
Wir verließen das Gebäude um uns ein Grab Taxi zu rufen. Diese sind um einiges billiger als die normalen Taxis. Als wir irgendwann einen Fahrer gefunden hatten, rief uns dieser an und meinte wir sollen uns vom Flughafen weg bewegen. Es regnete in Strömen und wir folgten seinen Anweisungen. Irgendwann sahen wir ihn auf dem Parkplatz hin und her fahren, winkten ihm und er hielt an. Er stieg aus seinem Auto und schaute sich ängstlich um, als würde man ihn verfolgen. Daraufhin erklärte er uns, dass Grab Taxi an den Flughäfen nicht erlaubt sei, weil "Grab" dort keine Lizenz hat um Leute abzuholen. Die Security am Flughafen schaut daher ganz genau. Der Grab-Taxi-Fahrer bat uns darum, die Fahrt wieder zu stornieren. Er würde uns trotzdem fahren, aber so könnte man ihn nicht als "Grab-Fahrer" identifizieren. "Ihr müsst sagen, dass ihr mich kennt und ich euch deswegen fahre", sagte der Grab-Fahrer zu uns. Er sah wirklich total ängstlich aus, schaute sich ständig um und hatte sogar ein "Walkie-Talkie" im Auto, damit er hören konnte, was die Security untereinander redete.
Geschafft! Wir verließen das Flughafen-Gelände ohne "erwischt" zu werden. Der Fahrer lachte kurz auf und entschuldigte sich mehrfach bei uns. Es tat ihm unglaublich leid, uns so durch den Regen schicken zu müssen etc. Wir lachten jedoch mit ihm und sagten ihm mehrmals, dass er sich nicht entschuldigen müsste. Er erklärte uns nochmal, wie streng die Security hier ist und dass sogar schon mal ein Auto eines "Grab-Fahrers" stark beschädigt wurde.
In der Unterkunft "The Old Car Guesthouse" angekommen, bezogen wir unsere Zimmer, erkundeten die Gegend und gingen etwas essen. Da war der erste Tag auch schon vorbei. Es regnete noch den ganzen Tag und die ganze Nacht. Hoffentlich legt sich das in den nächsten Tagen noch ein bisschen...
Der nächste Tag...
Wir haben geschlafen wie kleine Babys! Zu unserem Glück, hatte es auch aufgehört zu regnen.
Der Tag begann mit einem einfachen Frühstück, welches es in unserer Unterkunft gratis gibt. Toast mit Honig oder Marmelade, Kekse, Kaffee und Tee.
Wir fühlen uns super wohl hier! Es sind insgesamt 4 Schlafzimmer, jedes mit eigenem Haupteingang, Badezimmer und Veranda. Die Besitzerin ist super cool drauf und sehr hilfsbereit. Nach unserem Frühstück saßen wir auf der Veranda und ein Einheimischer kam klingelnd auf einem Fahrrad mit Anhänger vorbei. Die Besitzerin sprang auf und fragte uns ob wir ein Eis wollen. Eigentlich waren wir pappsatt, aber sie schwärmte so von diesem frischen "Cocos-Eis", welches der Mann mit dem Fahrrad verkaufte, dass wir nicht nein sagen konnten. Sie war schneller als wir, kaufte uns ein Eis und wollte von uns kein Geld dafür.
Es waren zwei Kugeln Cocos-Eis, welche in zwei Scheiben ungetoastetem Toast eingeklemmt waren, eine Art "Sandwich-Eis". Wow! Übertrieben lecker!
Bereits nach der 1. Nacht fühlten wir uns hier so wohl, dass wir unseren Aufenthalt um zwei Nächte verlängerten. So bleiben wir nun bis zum 6. September in Chiang Mai, für 8 € p.N./p.P, inklusive Frühstück.
Später lernten wir noch unseren Zimmernachbarn kennen, aus Dresden. Er verbringt insgesamt 4 Wochen hier in Chiang Mai in einem "Muay Thai Camp" (Trainingscamp). Er hat 2 x täglich Training. Wahnsinn!
Wir verbrachten weitere Stunden auf unserer Veranda und schmiedeten Pläne, was wir in den nächsten Tagen alles sehen wollen, und wir entschieden uns für folgende weitere Destinationen in Nord-Thailand: Pai und Chiang Rai.
In Pai wollen wir uns mit Jack treffen, den wir bei unserem ersten Aufenthalt in Kuala Lumpur kennengelernt hatten. Er reist seit 9 Jahren durch die Welt, ist Halb-Philippino/Halb-Brite, und befindet sich seit 3 Wochen in Pai. Wir sind noch in Kontakt mit ihm und er hat uns angeboten uns ein bisschen herum zu führen und uns die Gegend zu zeigen. Jack war schon öfter in Nord-Thailand.
Anschließend wollen wir nach Chiang-Rai, da Jana unbedingt den "weißen Tempel" besichtigen möchte.
Genug geplant! Davon bekommt man Hunger! Also machten wir uns auf den Weg in die Mall, die nur knapp 1 Kilometer von unserer Unterkunft entfernt ist. Was wir dort fanden: das Paradies.
Ein riesiger Supermarkt mit breitem Angebot. Als wir an der Wursttheke vorbei liefen, wussten wir sofort was es zum Essen geben sollte. Haltet euch fest: Schwarzwälder Schinken! Seit über 2 Monaten mussten wir schon auf Wurst bzw gescheites Vesper verzichten. DAS wollten wir uns jetzt nicht entgehen lassen.. Wir schnappten uns diesen Schinken, Salami, Käse, Butter(!), frischen Salat von der Theke und ein Baguette. Leichtsinnig wie wir waren, sind wir ohne Rucksack los gelaufen, wollten dennoch den Kauf einer Plastiktüte vermeiden und liefen so voll gepackt den Kilometer zurück in unsere Unterkunft. Festmahl! Mit frischen Karotten, Paprika und Tomaten, der super leckeren Wurst und dem frischen Baguette, ließen wir es uns richtig gut gehen. Wir fühlten uns wie Könige!
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