Hanoi × Ha Giang

Nach 3 Nächten in Hanoi, entschieden wir uns in Richtung Norden aufzubrechen. Dort wartet ein Abenteuer auf uns, auf das wir uns schon seit Wochen freuen. Dazu aber später mehr. 

An der Unterkunft wurden wir mit einem Minivan abgeholt, der uns zum Bus Terminal in Hanoi bringen sollte. Allerdings verbrachten wir knapp 2 Stunden in dem Minivan, da noch mehr Reisende aufgegabelt wurden und über den Straßenverkehr müssen wir euch nicht nochmal aufklären. 

Als wir dann endlich den Bus Terminal erreichten, machten wir alle große Augen. Das war kein normaler Bus, der uns nach Ha Giang bringen sollte. Es war ein sogenannter "sleeping bus". Wir beide waren nicht die einzigen, die überrascht waren.

Der Bus bestand aus 3 verschiedenen Reihen (links, mitte, rechts) und diese Reihen bestanden aus 2 Etagen. Diese Reihen bestanden jedoch nicht aus normalen Bussitzen, sondern aus Liegen. Uns wurde schnell klar, dass wir die gesamte Busfahrt liegend verbringen müssen.

Der Busfahrer schickte uns ganz nach hinten durch. Am Ende des Busses befanden sich 5 Liegen nebeneinander. Dort lagen wir dann neben 3 anderen Reisenden knapp 6 Stunden bis wir Ha Giang erreichten. Anfangs dachte man: das hält man ja nie aus. Vor allem für Leute mit Platzangst, war das alles andere als lustig. Die Decke des Busses befand sich nur knapp 30 Zentimeter vom Gesicht entfernt, zumindest in der letzten Reihe. Wir lachten untereinander und warteten ab. Wer hätte das gedacht: wir haben uns sogar ziemlich schnell daran gewöhnt. Das wichtigste: Handy, Ohrstöpsel, Musik an und Welt aus (und eventuell noch Nervennahrung). So erreichten wir dann abends gegen 19.30 Uhr den Bus Terminal von Ha Giang. 

Im Hostel angekommen, bezogen wir unser Zimmer und schliefen auch schon bis zum nächsten Morgen. 

Den heutigen Tag nutzten wir zur Vorbereitung für unser kleines Abenteuer, welches wir bereits anfangs erwähnt haben.

Wir sind nach Ha Giang gereist, um den sogenannten "Ha Giang Loop" zu erkunden.

Der Loop ist eine beliebte Motorrad-Strecke, die durch die Berge führt. Ein Loop deshalb, da er in Ha Giang startet und auch wieder endet. Die Strecke soll durch wunderschöne Landschaften führen, die man so noch nie gesehen hat. "Man fühlt sich, als wäre man an der Kulisse von Der Herr der Ringe", berichtete uns ein Australier, den wir vor einigen Wochen in Pai kennengelernt hatten. Durch ihn sind wir überhaupt erst auf den Loop gekommen. Durch die Strecke werden wir sogar China ganz nahe sein, da diese direkt an der Grenze entlang führt.

Der heutige Tag bestand also darin, unsere Tour grob durch zu planen. Wir wollen den Loop innerhalb von 3 Tagen eigenständig durchfahren. Hierzu kann man entweder eine Tour mit einem Guide buchen, sich auf einem Motorrad oder in einem Auto fahren lassen ODER man nimmt es einfach selbst in die Hand. Wie wir. Wir erkundeten uns im Hostel nach einer Karte der Strecke und schauten bereits im Voraus wo wir jeweils einen Zwischenstopp zum Nächtigen einhalten können. Daraufhin mieteten wir ein "Motorrad", damit Simon schon mal ein bisschen "Probe fahren" kann bevor die Tour los geht. Eigentlich ist es ja kein Motorrad, aber auch kein gewöhnlicher Roller. Also ehrlich gesagt ein Roller mit Gangschaltung. Wir nennen es aber Motorrad. Hört sich einfach cooler an.

Unsere riesigen Rucksäcke wollen wir natürlich nicht mitnehmen. Viel zu unpraktisch. Das Hostel hat uns allerdings angeboten, das Gepäck so lange hier verstauen zu dürfen. Perfekt! So wird also nur das nötigste in einen kleinen Rucksack gepackt, den wir auf die Tour mitnehmen. In der Stadt organisierten wir uns daraufhin noch Regenponchos, man kann ja nie wissen. Daraufhin suchten wir unsere Kleidung für die Tour raus, packten den kleinen Rucksack, tauften unser "Motorrad" mit dem Namen "Loui" und entspannten den Rest des Tages mit großer Vorfreude auf die 3-tägige Tour. Wir sind sehr gespannt was uns erwartet!