Zurück nach Hanoi
Als wir von dem Loop nach Ha Giang zurück kehrten, entschieden wir, direkt am nächsten Tag zurück nach Hanoi zu reisen. Von dort aus soll es dann weiter Richtung Süden gehen. So buchten wir also noch am selben Abend über die Unterkunft einen Bus. Wir hatten die Wahl zwischen einem "sleeping-bus" für 8 Stunden Fahrt, oder einem "Limousinen-bus" für 6 Stunden Fahrt. Ständig wird uns der Limousinen-Bus empfohlen, der natürlich auch teurer war.
Nach der Pechsträhne wollten wir uns was gönnen und buchten so den Limousinen-Bus, der uns morgens um 7.30 Uhr abholen sollte.
Wir waren pünktlich gerichtet, doch selbst um 8.20 Uhr war immer noch kein Bus da. Das würde es in Deutschland nie geben. Andererseits sind wir es auch schon gewohnt, dass die Asiaten keinen Wert auf Pünktlichkeit legen.
Irgendwann kam dann endlich der Bus. Der Bus war mit ca. 16 Sitzen ausgestattet, aus Leder, und man hatte viel Beinfreiheit. Bevor wir jedoch einstiegen, diskutierte der Busfahrer lange mit dem Mitarbeiter unserer Unterkunft auf vietnamesisch. Der Mitarbeiter zog ein enttäuschtes und peinlich berührtes Gesicht. Man erklärte uns, dass der Bus überbucht wurde und es nur noch einen freien Sitzplatz gab. Wir könnten beide mitfahren, jedoch müssen wir nur für eine Person zahlen. Okay. 6 Stunden lang bekommt man das schon irgendwie hin und immerhin sparten wir so Geld. Wir regten uns zunächst nicht auf. Der Mitarbeiter konnte auch nichts dafür und wir merkten wie leid es ihm tat. Wir stiegen dann also in den Bus ein. Alle Sitze belegt, bis auf den Beifahrersitz. So mussten wir uns also zu zweit auf den Beifahrersitz quetschen.
Zwischen dem Fahrer und dem Beifahrersitz befand sich eine Art "gepolstertes Brett", auf dass man sich ebenfalls setzen konnte. So saß Simon letzten Endes zur Hälfte auf dem Beifahrersitz und zur anderen Hälfte auf diesem Brett. Das konnte ja was werden. 6 Stunden lang ohne Rückenlehne, ohne Beinfreiheit und das noch bei diesem verrückten Verkehr bzw Fahrstil.
Nach ca. 20 Minuten hielten wir an einer Straße, an der unzählige Locals mit in den Bus stiegen. Dieser war somit randvoll und gerade für uns beide wurde es noch enger.
Einer der Zugestiegenen telefonierte und regte sich vermutlich über etwas auf. Er schrie in sein Handy und war einfach übertrieben laut. Wir warfen ihm bereits einen genervten Blick zu, doch die anderen Touris machten den Mund auf und baten den Schreihals leiser zu sein. Dieser reagierte jedoch nicht. Irgendwann stand einer der Touris auf, stupste ihn an und bat ihn erneut leiser zu sein. Der Schreihals fing an um sich zu schlagen und wurde daraufhin von allen anderen angeschrien "calm down and don't shout!" zum Glück beruhigte er sich kurz darauf und beendete sein Telefonat.
Dummerweise stand er direkt hinter uns und lehnte sich mit seinen Armen an unserem kleinen Sitz an. So kam es öfters vor, dass er Jana den Ellbogen an den Kopf rammte. Er dachte gar nicht daran sich zu entschuldigen.
Nach ein paar Stunden machten wir endlich eine kurze Pause und konnten uns so die Beine vertreten. Anschließend war Fahrerwechsel und der 2. Fahrer war ausgerechnet der Schreihals. Na super. So wie er redete und gestikulierte fuhr er auch. Wie eine gesenkte Sau. Er überholte andere Busse an den unmöglichsten Stellen und in Kurven. Wir haben schon viel auf unserer Reise erlebt aber das war grenzwertig. Einmal war es sogar extrem knapp. Es handelte sich nur noch um ca. 2 Sekunden, sonst wären wir frontal auf einen LKW gekracht. Die anderen Touris schrien ihn daraufhin wieder an "Drive fucking carefully!!!"
Überhaupt war er sehr unkonzentriert, putzte während der Fahrt seine Brille und warf den Müll aus dem Fenster. Am liebsten hätten wir ihn geohrfeigt. Wir wollten nur noch heil ankommen. Was für ein Vollidiot.
Hanoi
Endlich waren wir unversehrt in Hanoi angekommen. Wir verbrachten 2 Nächte hier und liefen wieder durch die Stadt. Was wir beim 1. Aufenthalt nämlich nicht besichtigt hatten, war die bekannte "Train Street". Hier fährt ein Zug durch Hanoi und das auch noch mitten durch ein Wohngebiet. Die Schienen waren lange vor den Häusern da. Diese wurden um die Schienen herum gebaut.
Es gibt etliche Kaffees direkt an den Schienen, was bei den Touristen sehr beliebt ist.
Allerdings gab es vor ca. 2 Wochen einen Zwischenfall, woraufhin Teile der Strecke für Fußgänger gesperrt wurden. Ein Local führte ein Fotoshooting auf den Gleisen durch und bemerkte den Zug zu spät. Dieser musste abbremsen, woraufhin es zu einer 3-stündigen Verspätung kam. Immerhin ist niemandem etwas passiert!
Wir fanden ein nettes Kaffee und machten es uns gemütlich. Wir warteten dort in der engen Gasse auf den Zug. Dieses Schauspiel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Der Kaffee-Besitzer bekam ein Signal, woraufhin er die Tische und Stühle zusammenklappte und wir uns dichter an die Hauswand stellen mussten. Da kam der Zug dann auch schon angefahren. Wahnsinn! Es war wirklich verdammt eng. Echt cool, sowas mal gesehen zu haben!
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