· 

Nha Trang

Anreise


Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, hatten wir ein Ticket für einen "sleeping-bus", der uns innerhalb 12 Stunden von Hoi An nach Nha Trang bringen sollte.

Wir haben schon einige Fahrten in einem sleeping-bus hinter uns, doch diese war mit Abstand die schlimmste. 

Als wir in den Bus einstiegen, konnten wir uns zunächst einen super Platz sichern. Dieses Mal lagen wir nämlich im unteren Abteil (quasi auf dem Boden) und nicht oben. Das macht es mit dem Rucksack viel leichter. Jana lag am Fenster, Simon im Gang. Irgendwann bemerkte Simon, dass etwas in den Gängen herumkroch. Siehe da: eine Kakerlake. Doch es sollte nicht bei einer Kakerlake bleiben. Unzählige Kakerlaken befanden sich zwischen den Sitzen, hinter den Vorhängen, an den Fenstern und Wänden und krabbelten sogar über uns. Ekelhaft! Aber was will man machen? Da heißt es nur noch "Augen zu und durch". 

Nachdem wir endlich ein bisschen schlafen konnten, wurden wir urplötzlich aus dem Schlaf gerissen mit den lauten Worten "Nha Trang!". Bereits morgens gegen 4.00 Uhr kamen wir in Nha Trang an, nicht wie geplant um 6.00 Uhr.

Schnell wach werden, aufspringen, Sachen schnappen, aus dem Bus steigen und das Gepäck holen. Als wir aus dem Bus aussteigen wollten, wurden wir von einer Menschenmenge mit den Worten "Taxi" umzingelt. Dezent nervig. Im Halbschlaf versuchten wir uns durch zudrücken und unser Gepäck zu holen. Die Menschenmenge folgte uns und alle redeten durcheinander, stellten sich uns in den Weg und stupften uns nacheinander an. "NO! SORRY!" sagten wir einige Male, denn selbst das Ignorieren brachte nichts.

Als wir unser Gepäck hatten, musste Jana feststellen, dass ihr Rucksack klatschnass war. Keine Ahnung was das für eine Flüssigkeit war, aber sie stank unglaublich. Genervt liefen wir zurück auf den Gehweg, um zu schauen, wie weit es zu unserer Unterkunft war. Wieder wurden wir belästigt von den unzähligen Taxi-Fahrern, die sogar ihre Köpfe auf Jana's Handy streckten, während sie auf Google Maps unsere Unterkunft suchte. Wir versuchten diesen penetranten Nervensägen aus dem Weg zu gehen, doch es half nichts. "150.000 VND! It's very far! 7 km! It's the best price!" sagte einer der Taxifahrer, der gesehen haben muss, wo wir hin wollten.

"It's only 1.5 km, man! Don't lie!" antwortete Jana irgendwann genervt während sie nebenher schon die "Grab-Taxi-App" öffnete. Wir fanden so einen Fahrer, der uns aus dem Zirkus heraus holte und für 50.000 VND (2 €) zu unserer Unterkunft fuhr. 

An unserer Unterkunft angekommen, schien der Rezeptionist zu schlafen. Denn als wir ankamen, sprang er auf und tat sich schwer die Augen zu öffnen. Eigentlich hatten wir das Zimmer erst für die nächste Nacht gebucht, hofften jedoch, dass wir bereits einchecken können. Wer hätte gedacht, dass wir so früh ankommen und durch die Kakerlaken kaum Schlaf hatten.

Wir schilderten ihm die Situation doch er hatte uns wohl nicht verstanden. Überhaupt sprach er sehr schlecht Englisch und meinte dann, dass wir erst ab 14.00 Uhr einchecken können. Wir fragten ob es keine Alternative gäbe, sich irgendwo hinzulegen und noch ein paar Stunden zu schlafen. "We are full", antwortete er. Auch das noch. Wir überlegten kurz, uns für die nächsten Stunden auf die Treppe der Unterkunft zu setzen bis er dann irgendwann sagte, dass er noch 2 Betten in einem Dorm (Mehrbettzimmer) frei hat. Na also, geht doch. Nehmen wir!

Die Betten waren sogar sehr cool. Jeder hatte seine eigene Koje, die man zu machen konnte, ausgestattet mit einem Bildschirm, Steckdosen, Spiegel, Lampe, Klima etc. 

Alles was man braucht. So schliefen wir noch ein paar Stunden und erholten uns zunächst von den letzten Stunden. 

Nha Trang


Wir haben länger geschlafen als geplant (ca. 11.30 Uhr), was aber auch nötig war.

Als wir aufgestanden sind, bewegten wir uns zunächst in die Lobby, in der Hoffnung Frühstück zu bekommen. Fehlanzeige. Es gab lediglich Kaffee und Tee. Für den Anfang schon mal ganz gut. Wir warteten bis uns Zimmer fertig war, um dieses beziehen zu können. Und schon wartete die nächste Überraschung auf uns. Abgesehen davon, dass unsere Matratze hart wie Stein war, packte Jana ihren Rucksack aus. Dabei musste sie feststellen, dass alles darin unglaublich nach Fisch stank. Alles. Das muss von der Flüssigkeit kommen, welche der Rucksack im Bus abbekommen hatte. Was auch immer das war, es war einfach nur widerlich. Zum Glück hatten wir uns vor der Reise Zip-Beutel organisiert, in die wir die Kleidung regelmäßig einpacken. So wurde die meiste Kleidung vom Gestank verschont. Ansonsten hätten wir wohl den ganzen Tag mit waschen verbracht.


Wir machten uns frisch und bewegten uns in Richtung Strand, in der Hoffnung ein Restaurant zu finden. Wenigstens hatten wir dieses Mal Glück, als wir eine Mall fanden, in der es ein "Food Festival" gab.

Generell waren wir von Nha Trang nicht wirklich angetan und entschieden uns daher, Nha Trang am nächsten Tag schon wieder den Rücken zu zukehren. Nha Trang ist wohl bekannt für den "Ballermann der Russen". Die Touristen hier sind tatsächlich überwiegend aus Russland und selbst die Speise- und Getränkekarten sind auf russisch. 


In der Unterkunft fragten wir nach einem Bus, diese konnten oder wollten keinen für uns buchen und schickten uns in die Stadt. Wir verbrachten eine gefühlte Ewigkeit damit, ein Booking Office zu finden, das nur Busse und keine Touren bucht. Als wir endlich fündig geworden sind, buchten wir einen Bus für morgen früh um 7.30 Uhr, der uns nach "Mui Ne" bringen soll. 


Den restlichen Abend verbringen wir nun am Strand, der uns an den Strand von Da Nang erinnert. Der Strand vor uns, die Wolkenkratzer hinter uns. 


Wir freuen uns riesig auf Mui Ne, und hoffen dass es auch dann wieder bergauf geht. 😊

Kommentar schreiben

Kommentare: 0