Open Water - Tag 1
Für den 1. Tag des Kurses trafen wir uns an einem Pool, der extra für Taucher zur Verfügung steht. Jana hatte quasi einen "Privat-Kurs" und war die einzige Schülerin von Dirk. Perfekt! Patrick war auch da, mit einem Dive-Master, der zum Instructor ausgebildet wird.
Jana: "Ich war sehr nervös vor dem Kurs, freute mich allerdings auch darauf. Ich war sehr gespannt, was ich alles lernen würde und wie es ablaufen wird.
Nervös war ich hauptsächlich deswegen, da ich schon immer Respekt vor dem Wasser hatte. Ich bade und schwimme sehr gerne, doch am Strand schwimme ich nur ungern weit nach draußen. Ich weiß noch nicht wie ich beim Tauchen mit der Tiefe umgehen kann, mit den Wassermassen. Das Schnorcheln macht mir riesigen Spaß, also möchte ich es wagen, einen Schritt weiter zu gehen.
Zunächst gingen wir die Taucher-Ausrüstung an. Dirk baute seine zusammen und erklärte mir Schritt für Schritt was man beachten muss. Anschließend durfte ich meine Ausrüstung aufbauen, während Dirk mir über die Schultern schaute. So weit so gut.
Der Pool war in 3 verschiedenen Tiefen aufgeteilt. An der niedrigsten Stelle konnten wir alle noch stehen und das Wasser ging uns bis knapp über den Bauch. Wir stiegen im Tauchanzug in den Pool und zogen uns zunächst im Wasser die Ausrüstung in der richtigen Reihenfolge an. Dirk erklärte mir nochmal die verschiedenen Handzeichen und welche Übungen wir zunächst durchgehen würden. Kurz darauf tauchten wir im flachen Wasser ab und setzten uns auf den Boden. Dirk erklärte mir per Handzeichen, dass er mir die erste Übung vor macht und ich zuschauen soll. Anschließend musste ich die Übung nachmachen. Die erste Übung bestand darin, den Atemregler aus dem Mund zu nehmen, zur Seite zu halten und wieder in den Mund zu nehmen. Bei der nächsten Übung sollte ich den Atemregler aus dem Mund nehmen, hinter mich legen, den Atemregler mit der korrekten Handbewegung wieder erlangen und zurück in den Mund führen. So weit klappte alles und es machte tierisch Spaß. Man muss dazu sagen, dass Dirk ein absolut toller Mensch ist. Er lebt für das Tauchen und hat großen Spaß daran dies anderen Menschen beizubringen. Und das merkt man auch! Als nächstes übten wir das auf- und abtauchen, das Schweben zwischen Grund und Wasseroberfläche und vieles mehr.
Die nächste Übung konnte ich überhaupt nicht leiden, gehört jedoch dazu. Ich sollte Wasser in meine Taucherbrille lassen und dieses wieder mit der Nase herausblasen. Die Übung dient für den Fall, dass die Taucherbrille während des Tauchgangs beschlägt, denn so säubert man diese wieder. Klingt einfach oder? Ich weiß nicht, wie lange wir an dieser Übung an diesem Tag fest gehangen sind. Immer und immer wieder habe ich mir das Wasser einfach durch die Nase gezogen. Ist nicht toll und schmeckt auch nicht. Immerhin waren wir jedoch in einem Pool und hatten somit kein Salzwasser. Wir versuchten eine andere Übung, bei der ich die Taucherbrille unter Wasser ausziehen und wieder aufsetzen musste. Doch auch hier musste ich dann natürlich das Wasser aus der Brille herausblasen. Vergebens. Sogar Patrick und der Dive-Master gesellten sich zu uns, tauchten mit ab und beobachteten mich bei der Übung. Ich bekam sämtliche Ratschläge, doch es wollte einfach nicht klappen. Ich versuchte zwischendurch sogar mir die Nase zu zuhalten, in der Hoffnung, meine Atmung so besser kontrollieren zu können. Auch das half nichts. Zeit für eine Pause."
Simon verbrachte die nächsten Stunden am Strand und erkundete die Gegend auf dem Roller. Es machte ihm nichts aus, dass Jana den ganzen Tag mit dem Kurs beschäftigt war. Er freute sich viel mehr darüber, da er so irgendwann mit Jana zusammen tauchen gehen kann.
Jana: "In der Pause wärmten wir uns zunächst alle in der Sonne auf um nicht krank zu werden. Beim nächsten Tauchgang sollte mir der Dive-Master, Juan, die Aufgaben erklären und mit mir durchgehen. Dirk würde dies alles beobachten. So war es eine gute Übung für Juan, der zum Instructor ausgebildet wird. Außerdem dachten sich die anderen dabei, dass mir dies eventuell ein wenig Druck nehmen würde.
Wir stiegen wieder in das flache Wasser und Juan erklärte mir die nächste Übung. Es war quasi eine "Notfall-Übung", für den Fall dass ein Taucher unter Wasser keine Luft mehr hat. Er erklärte mir die Handzeichen und den Ablauf. Daraufhin tauchten wir ab und führten die Übung durch: Ich machte Juan mit den 2 Handzeichen darauf aufmerksam, dass ich "keine Luft mehr habe" und "Luft brauche" er gab mir seine "Alternative Luftversorgung", wir hielten uns beide stark an einem Arm fest und ich atmete ruhig durch seine Alternative Luftversorgung. Dirk beobachtete alles und nahm die Übungen ab. Wenn etwas nicht korrekt war, gab er uns das Wiederholungszeichen, wenn eine Übung korrekt war, wurde unter Wasser geklatscht und per Handschlag gratuliert. Auch diese Übung machte Spaß!
Anschließend gingen wir nochmal meine "Lieblings-Übung" an. Beim ersten Anlauf scheiterte ich wieder und beim zweiten: TADAAA - es hatte endlich funktioniert!
Wir zogen die Ausrüstung im Wasser aus und stiegen aus dem Wasser. Als nächstes sollte ich die Ausrüstung einmal komplett abbauen und anschließend wieder aufbauen. Dirk hatte Angst mich zu langweilen, doch ich fand es super! Immerhin gehört dies dazu und wie auch er oft sagte "Wir machen das so lange, bis man es im Schlaf kann". So soll es ja auch sein.
Juan führte als nächstes den "Buddy-Check" mit mir durch, welcher vor jedem Tauchgang mit dem Taucher-Buddy durchgeführt werden sollte. Darunter versteht man quasi eine "Ausrüstungskontrolle".
"(TBSLOk) Taucher Brauchen Saubere Luft OK", ist ein Satz, mit dem man sich die Reihenfolge des Checks merken kann.
T = Tarierjacket
es wird überprüft ob der Inflatorschlauch angeschlossen ist und funktioniert, so wie die Schnellablässe und alles was zum Tariersystem gehört.
B = Bleisystem
welches Bleisystem wird verwendet, ist das Blei vorhanden und wenn ja wo
S = Schnallen und Verschlüsse
Sind die Schnallen alle geschlossen?
Ist die Bebänderung festgezogen?
Sitzt die Flasche fest, ist der Verschluss sicher?
L = Luft
Hier wird die Luftversorgung gecheckt. Ist die Flasche aufgedreht? Wieviel Luft befindet sich in der Flasche? Funktioniert das Finimeter und funktionieren die Luftversorgungen?
OK = OK?
Zuletzt wird der Buddy noch gefragt, ob es ihm gut geht und ob er bereit zum Tauchen ist.
Außerdem erklärte mir Juan noch den "5 Punkte Abgang", was man vor und während des Tauchgangs beachten sollte. Dieses Mal zogen wir unsere Ausrüstung draußen an, führten den Buddy-Check durch und stiegen vom Beckenrand aus in das tiefe Wasser.
Wir führten den 5-Punkte-Abgang durch, tauchten dann an eine etwas flachere Stelle und wiederholten nochmal alle Übungen. Es funktionierten alle, bis auf meinen Lieblingsteil. Ich strengte mich an, ich wollte es schaffen. Immerhin hatte es bereits einmal geklappt. Keine Chance. Wenigstens hatte der Rest funktioniert und Spaß gemacht! Anschließend wurde mir noch gezeigt, wie man mit der Ausrüstung korrekt ins Wasser "springt".
Der Tag war dann auch schon vorbei. Dirk erklärte mir noch ein bisschen Theorie und gab mir anschließend das Buch zum Lesen und Lernen mit. Ich selbst war von mir enttäuscht, diese eine Übung nicht hinbekommen zu haben. Dirk jedoch munterte mich auf und lachte darüber. Es gibt immer etwas, was ein Taucher von Anfang an nicht kann und ich solle mich nicht verrückt machen. Ich musste ihm versprechen, mir keine Gedanken darüber zu machen, denn alle anderen Übungen haben funktioniert. Er ist einfach ein richtig toller Lehrer! Auch Juan erzählte, dass seine Freundin die Übung mit der Maske erst nach 6 Monaten hinbekommen hatte. Dies scheint wohl ein "Frauen-Problem" zu sein."
Nach dem Kurs gingen wir zunächst etwas Essen. Daraufhin wollte Jana in den Pool unserer Unterkunft, um den Teil mit der Taucherbrille zu üben. Sie hatte sich extra die Taucherbrille der Tauchschule ausgeliehen. Leider war das Wasser in unserem Pool so übertrieben kalt, dass wir diesen nicht einmal mit den Füßen betreten konnten. Also? Wir gingen auf unser Zimmer. Simon las ein wenig, während Jana das Buch der Tauchschule studierte.
Open Water - Tag 2
Für den zweiten Tag trafen wir uns am Strand, an dem Jana auch das Probe-Tauchen hatte und die Tauchbasis steht.
Jana: "Letzte Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen. Ich studierte das Buch noch bis spät in die Nacht und konnte nicht aufhören an diese eine Übung zu denken, die ich einfach nicht geschafft hatte. Ich war unruhig, doch warum genau wusste ich selbst nicht. Ich verspürte jedoch keine all zu große Lust mehr zu tauchen. Es interessierte mich und ich wollte es versuchen. Doch ich freute mich nicht sonderlich darauf, was ich jedoch niemandem erzählte - sicher nur Hirngespinste wegen der einen Übung.
Dirk begrüßte uns herzlich und hatte schon alles vorbereitet. So durfte ich zunächst meine Ausrüstung zusammenbauen. Wir machten es uns gemütlich und er ging nochmal alle Punkte durch, was für den heutigen Tag anstand. Natürlich auch nochmal die Übung mit der Brille. Ich wollte es einfach schaffen! Ich hatte es ja schon mal hinbekommen. Wir zogen uns an und liefen nach dem Buddy-Check gemeinsam ins flache Wasser. Ich wollte meine Lieblingsübung nochmal an der Wasseroberfläche durchführen, in der Hoffnung, dass es mir dann unter Wasser leichter fällt. Ich versuchte es, und es klappte. Unter Wasser scheiterte ich jedoch wieder. Dirk merkte, dass es besser wäre, zwischendurch etwas anderes zu machen. Er machte den Vorschlag, dass wir zunächst einfach abtauchen, uns auf den Grund legen oder setzen und einfach mal relaxen. Gute Idee! Weit abtauchen mussten wir ja nicht, da das Wasser nicht einmal 2 Meter tief war. Wir legten uns flach auf den Grund und entspannten. Irgendwann gab Dirk mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen soll. So tauchten wir weiter raus in die Tiefe. Dirk voraus, ich hinterher. Schon war ich wieder in einer anderen Welt. Diese vielen bunten Fische, die Korallen und Seesterne.. Ich tauchte, als hätte ich nie etwas anderes gemacht und genoss den Anblick der atemberaubenden Unterwasserwelt. Irgendwann tauchten wir wieder auf und Dirk sagte zu mir "Du kannst tauchen! Du bist ein Naturtalent!". Wir gingen aus dem Wasser um uns aufzuwärmen. Das einzige Problem schien wohl wirklich das "Säubern" der Taucherbrille zu sein. Als wir zurück an unserem Platz waren, wurden wir von Antonio, einem weiteren Instructor, begrüßt. Dirk schilderte ihm mein Problem mit der Taucherbrille, in der Hoffnung einen weiteren Tipp zu erhalten. Tatsächlich. Antonio nahm meine Taucherbrille und setzte sie mir auf. Diese sollte ich dann während der gesamten Pause tragen, um mich daran zu gewöhnen nicht durch die Nase zu atmen. Das sah natürlich lustig aus und war nicht gerade angenehm, aber wenn es hilft? Warum nicht.
Wir starteten mit dem 2. Tauchgang. Meine Lieblingsübung hatte ich wieder hinbekommen, zumindest an der Wasseroberfläche. Unter Wasser bin ich wieder gescheitert. Warum? Ich wollte es endlich schaffen, doch es funktionierte einfach nicht - so sehr ich mich auch anstrengte und so sehr ich es auch wollte.
Wir tauchten wieder nach unten, dieses Mal an einer tieferen Stelle. Noch während dem Abgang bekam ich allerdings eine Art Panik. Ich versuchte ruhig zu atmen, doch es half nichts. Ich gab Dirk ein Zeichen und wir tauchten beide wieder auf. Was war das denn? Vor was hatte ich Panik? Vor dem Wasser? Vor der Tiefe? Es war ein komisches Gefühl. Dirk schnorchelte mit mir an eine etwas flachere Stelle und wir versuchten es erneut. Es klappte. Unter Wasser gingen wir weitere Übungen durch, doch kurz darauf fing diese Panik wieder an. Auch hier half mir das ruhige, tiefe und langsame Atmen wieder nichts und wir tauchten auf mein Zeichen wieder auf. Was war denn nur los mit mir? Woher kam diese Panik auf einmal? Dirk vermutete, dass es eventuell an der Tiefe liegt und gab mir seinen Tauchcomputer, den ich um mein Handgelenk trug. So konnte ich jederzeit schauen, wie tief wir waren. Ich war sehr erstaunt, da sich 3 Meter Tiefe wie das Doppelte anfühlten. Wir tauchten ab und tauchten zurück Richtung Strand. Die nächste Pause.
Ich war total erledigt. Genervt, dass ich die Übung immer noch nicht geschafft hatte und genervt über diese Panik, die ich plötzlich unter Wasser bekam.
In der Zwischenzeit war auch Patrick eingetroffen. Er hörte, dass ich die Übung noch nicht konnte und entschied sich mit uns zusammen ins Wasser zu gehen. Vielleicht hatte auch er noch einen weiteren Tipp.
Beim 3. Tauchgang starteten wir wieder mit meiner Lieblingsübung. Was soll ich denn noch sagen.. Ihr könnt es euch denken.
Also gingen wir weiter und tauchten ab. Die nächste Panik. Ich gab Patrick das Zeichen, dass ich Panik habe. Er deutete mir ruhig zu bleiben und ruhig zu atmen. Ich versuchte es doch es half nichts. Ich gab ihm das Zeichen für den Abbruch und wir tauchten wieder nach oben. Es wurde immer schlimmer. Wo kam das denn nur her? Dirk und Patrick waren ruhig. Sie schienen zu überlegen. Schließlich zeigten sie mir, wie man einen Taucher "abschleppt", für den Fall einer Erschöpfung oder ähnliches. Mir wurden 3 verschiedene Varianten gezeigt und ich führte diese mit Patrick durch.
Irgendwann versuchten wir erneut abzutauchen und es funktionierte. Patrick tauchte direkt neben mir und hielt mich teilweise am Arm, um mir diese komische Panik ein Stück weit zu nehmen. Wir setzten uns irgendwann auf den Grund und Dirk erklärte mir unter Wasser die nächste Übung. Alles war gut. Ich versuchte diese Panik zu verdrängen und schaffte es größtenteils. Die Übung machte ich nach und es klappte. Bei der nächsten Übung ging es um das Schweben zwischen Grund und Wasseroberfläche, allerdings im Schneidersitz. Die Übung war lustig und machte Spaß, auch wenn ich viele Anläufe benötigte. Doch plötzlich kam diese Panik wieder. Aus dem Nichts. Der 3. Tauchgang war somit beendet. Ich war fix und fertig. Ich schaffte es kaum noch mit der schweren Ausrüstung aus dem Wasser zu laufen. Zum Glück halfen mir Dirk und Patrick dabei. Am Platz angekommen war ich einfach nur kaputt, müde und verbraucht. Zugleich ärgerte ich mich über mich selbst. Ich hatte keine Lust mehr nochmal ins Wasser zu gehen und wäre fast im Stehen eingeschlafen. Meine Motivation für den heutigen Tag war verschwunden. Der Kurs war für heute beendet. Morgen hätte ich meinen letzten Tag und könnte so den Tauchschein machen. Wie soll das denn funktionieren? Dirk überlegte noch, ob wir den nächsten Tag nochmal hier am Strand verbringen oder wirklich mit dem Tauchboot auf das offene Meer fahren. Immerhin waren wir durch meine Panikattacken heute nicht weit gekommen.
Als wir die Ausrüstung abgebaut und versorgt hatten, saßen wir noch lange nach Sonnenuntergang zusammen und führten Gespräche, die nichts mit dem Tauchen zu tun hatten und ließen den Tag so gemütlich ausklingen.
Als wir in unserer Unterkunft ankamen, total übermüdet, nahm ich mir wieder das Buch zur Hand und lernte weiter. Irgendwann legte ich das Buch weg. Mir war bewusst, dass ich den Tauchschein am nächsten Tag nicht machen werde. Nicht weil ich es nicht konnte, sondern ganz einfach weil ich es nicht wollte. Ich ließ die letzten Tage Revue passieren und stellte komische Dinge fest. Als wir am Strand saßen, beneidete ich die Badegäste die einfach im Wasser plantschten oder in der Sonne lagen. Als wir Tauchen gingen, beneidete ich die Menschen, die einfach an der Wasseroberfläche schnorchelten. Ich wollte gar nicht tauchen. Ich finde es sehr interessant und das Schnupper-Tauchen war schön, aber selbst tauchen möchte ich gar nicht. Den Tauchschein würde ich nur machen, damit ich ihn gemacht habe. Danach nochmal tauchen gehen? Vermutlich nicht. Ich musste an meine Panikattacken im Wasser denken. Ich hatte Angst vor der Tiefe und der Wassermenge. Es fühlte sich an wie Platzangst, die einem die Luft abschnürt. Ich hatte Angst und war nervös vor jedem Tauchgang und wollte es irgendwie nur "hinter mich bringen". Wo war der Spaß dabei? Ich hatte eine Menge Spaß mit Dirk und Patrick! Ich bin froh, die beiden kennengelernt zu haben! Aber den Spaß am Tauchen..? Am schönsten war für mich der spontane Tauchgang mit Dirk, der erste Tauchgang heute. Es war nicht wirklich tief und wir sind einfach "herum getaucht". Dirk sagt "Geräte-Schnorcheln" dazu. Die ganze Nacht lang habe ich mir den Kopf zerbrochen, Pro und Contra gegenüber gestellt. Ist es ein Aufgeben oder sogar Versagen wenn ich den Tauchschein nicht fertig mache? Ich wusste nun, dass ich ihn nicht wollte und das morgen unser letzter Tag in Thailand sein wird. Ich wusste, dass ich die letzten Tage mehr genervt als glücklich war und ich kaum Spaß am Tauchen hatte. Das alles nur wegen dieser Panik unter Wasser. Für mich stand fest, was ich morgen tun würde."
Open Water - Tag 3
"Geiler Tag für deinen OWD, wir werden eine Menge Spaß haben!". Diese Nachricht hatte Jana von Dirk erhalten. Es war vereinbart, dass wir uns am Hafen treffen, um auf das Boot zu gehen. Falls nicht würde sich Dirk nochmal melden. Simon würde mitkommen, damit auch er endlich mal wieder tauchen kann.
Jana: "Endlich hatte ich mal wieder richtig gut geschlafen! Nach der Nachricht von Dirk musste ich allerdings erst einmal schlucken. Ich hatte Angst ihn zu enttäuschen. Simon und ich machten uns fertig und fuhren zum Hafen. Simon hatte ich bereits erklärt, dass ich den Tauchschein heute nicht machen würde. Ich musste es nur noch Dirk beibringen. Gestern hat mir Dirk noch gesagt, dass ich den Tauchschein innerhalb eines Jahres weiter machen kann, falls ich es heute nicht schaffen sollte. Das beruhigt schon mal. Am Hafen angekommen, wurden wir sofort von Dirk begrüßt. Wir gingen zusammen mit einem weiteren Instructor und einer 4-köpfigen, französischen Familie auf das Boot.
Zunächst wurden wir zum Boot gefahren, welches gar kein "Boot" war. Vor uns stand eine riesige Yacht. Wir trauten unseren Augen nicht. Diese Yacht hatten wir 8 für uns alleine! Was für ein Traum! Die Yacht trägt den Namen "Lê Saint Tropez Phuket". Das 1. Deck bestand aus einer Küche bzw einem riesigen Essensbereich und einem Raum für die Taucher-Ausrüstungen. Das obere Deck bestand aus einer Bar und das Deck war überfüllt mit gemütlichen Sitzsäcken. Ein Traum!
Dirk ahnte schon, dass etwas nicht stimmte. Ich suchte das Gespräch mit ihm. Ich erklärte ihm alles, auch das mit der Panik. Dirk machte mir zunächst mehrere Vorschläge: Ich könnte es trotzdem versuchen, ich könnte wenigstens die Theorieprüfung machen, wir könnten wenigstens ein paar Übungen machen, wir können auch nur zum Spaß tauchen so tief ich möchte, etc.. Er brachte unglaublich viele Vorschläge und ich durfte entscheiden. Heute morgen habe ich mir noch gesagt, dass ich es wenigstens versuchen werde. Wenn nicht, dann wenigstens ein bisschen Tauchen zum Spaß.
Den Tauchschein wollte ich einfach nicht machen, da ich die Freude und den Spaß am Tauchen einfach nicht habe. Ich machte den Vorschlag, dass Dirk und Simon einfach mal zusammen tauchen gehen sollten. Vielleicht würde es mich danach noch packen, wenn ich die strahlenden Gesichter sehe. Dirk fand es natürlich sehr schade und sagte mir, dass er es sich schon gedacht hatte. Er konnte mich jedoch zum Glück verstehen und versuchte auch nicht mich zu überreden. Das gefiel mir! Als ich das alles ausgesprochen hatte fiel mir eine riesige Last von den Schultern und ich konnte wieder richtig durchatmen."
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Dirk und Patrick bedanken! Zwei so tolle Menschen! Danke für eure Zeit und eure Geduld! Danke, dass ihr versucht habt, mich für das Tauchen zu begeistern! Ich wollte es schon immer versuchen und habe nun leider für mich festgestellt, dass es Nichts für mich ist. ABER ich habe es versucht und kann es somit nicht bereuen. Überhaupt bereue ich die letzten Tage nicht! Ich hatte viel Spaß mit euch und habe meiner Angst ins Auge geschaut. Ich bin an meine Grenzen gekommen und habe mehr über mich gelernt. Bessere Tauchlehrer hätte ich nicht kriegen können! Macht weiter so!
Nach 2 Stunden Fahrt auf der Yacht kamen wir in einer wunderschönen Bucht an, deren Namen wir leider vergessen hatten.
Die Taucher machten sich fertig und stiegen in das türkis-blaue Wasser, unter anderem Dirk und Simon. Jana war keineswegs neidisch. Sie strahlte noch immer vor Erleichterung und beobachtete die Taucher beim Abgang. Anschließend entspannte sie sich auf einem Sitzsack in der Sonne.
Simon: "Endlich wieder Tauchen! Bevor wir ins Wasser sprangen, gab Dirk mir seinen Kompass und meinte dass ich versuchen soll, den Tauchgang zu navigieren. Da ich bald meinen" Advanced Open Water" Tauchschein machen möchte und dies ein Teil davon ist, sollte ich es mal versuchen. Vom Boot aus sprangen wir ins Wasser und tauchten ab. Wir bewegten uns Richtung Küste und sahen allerlei Wasserlebewesen. Ich erfreue mich jedes Mal erneut über die bunte Unterwasserwelt. Nach ca. 40 Minuten Staunen und Beobachten versuchte ich mit Hilfe des Kompass unser Boot wieder zu finden - was ich durch Zufall auch schaffte. Ich hatte nämlich vergessen, mir einen Fixpunkt zu setzen. Nach dem Auftauchen hörte der Spaß nicht auf. Die Crew hatte währenddessen das Lunch vorbereitet und wie ihr alle wisst, esse ich für mein Leben gern. Es gab sogar: KARTOFFELSALAT! (nicht so gut wie der von Mutti, aber trotzdem sehr lecker!)"
Jana freute sich sehr über die strahlenden Gesichter von Dirk und Simon, spürte jedoch absolut kein Verlangen nochmal zu tauchen. So war jeder glücklich und zufrieden - und hungrig. Irgendwann nach dem Essen plantschten wir dann zusammen im tiefen Wasser und schnorchelten. Das Wasser war so klar, dass man von der Oberfläche bis auf den Grund schauen konnte. Selbst vom Boot aus konnte man Fische erkennen.
Jana schnorchelte das 1. Mal ohne Schwimmweste auf dem offenen Meer, bei einer Wassertiefe von ca. 10 Metern. Das muss wohl ein Nebeneffekt des Tauchkurses sein, super! Simon versuchte sich im "Freitauchen" und schaffte es gegen seine Erwartung auf den Grund. Was für ein erfolgreicher Tag! Die Crew baute außerdem eine kleine, schwimmende Insel so wie eine Wasserrutsche auf. Wir hatten alle eine Menge Spaß! Nachdem wir uns dann in der Sonne aufgewärmt hatten, startete der 2. und letzte Tauchgang.
Als die Taucher bereit waren, schnappte sich Jana das Schnorchel-Set und beobachtete die Taucher im Wasser beim Abgang und Tauchen, bis man sie nicht mehr sah.
Simon: "Beim zweiten Tauchgang ließen wir uns mit der Ebbe Richtung offenes Meer treiben. Dabei sahen Dirk und ich wieder unzählige Fisch, eine große Muräne und viele Korallen. Als wir am Zielpunkt angekommen waren, blies Dirk eine Boje auf um der Yacht unseren Abholpunkt zu signalisieren. Wir tauchten auf und ließen uns von der Yacht abholen. Jetzt freuten wir uns zunächst riesig auf das anstehende deutsche BBQ, denn so ein Tauchgang ist ganz schön anstrengend und es werden ein Haufen Kalorien verbrannt, da der Körper stark "anheizen" muss. Ich war sehr froh, endlich mal wieder 2 Tauchgänge an einem Tag gehabt zu haben. Allerdings ist man anschließend dann auch ziemlich platt."
Als die Taucher alle wieder an Bord waren dauerte es nicht lange bis zum BBQ. Es gab" deutsches BBQ": Schwein, Chicken und sogar Berner-Würstchen, dazu deutsches Brot, Knoblauchbrot und eine Menge Gemüse. Wir schlugen uns den Magen voll.
Anschließend machten wir es uns auf den Sitzsäcken gemütlich und fuhren gemütlich zurück zum Hafen. Während der Fahrt hatten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Es war unglaublich gemütlich! Das Meer, die Abenddämmerung, der Sonnenuntergang und die vielen strahlenden Gesichter. Schöner hätte ein Tag im Paradies nicht sein können. "Erkennt ihr das Lied?", fragte Dirk. Durch die Musikanlage der Yacht lief der Soundtrack des Filmes "The Beach" mit Leonardo Di Caprio (Moby - Porcelain). Ein absoluter Gänsehaut-Moment und so unglaublich passend, dass einem fast die Freudentränen kamen.
Am Ufer angekommen, entschieden wir uns noch ein "Abschiedsbier" mit Dirk trinken zu gehen. Immerhin war dies unser letzter Abend. Wir hatten noch eine Menge Spaß und unterhielten uns stundenlang über das Universum. "Ich hoffe, du hattest trotzdem einen schönen Tag", sagte Dirk irgendwann zu Jana.
Jana: "Den hatte ich auf jeden Fall und er hätte schöner nicht sein können! Ich bereue absolut gar nichts und weiß, dass ich die richtige Entscheidung für mich getroffen habe. Auch wenn das viele vielleicht nicht nachvollziehen können.
Sollte ich es mir eines Tages anders überlegen, werde ich meinen Tauchschein definitiv bei Dirk machen! Das ist sicher!"
Sollte einer von euch Lesern den Tauchschein machen wollen: wir können diese Tauchschule zu 100 % weiterempfehlen! Hier geht es nicht um Geld, sondern darum, dass ihr Spaß daran habt und euch wohl fühlt. So sollte es sein! Wir hoffen so sehr, dass wir Dirk und Patrick eines Tages wieder sehen!
(Tauchschule: Tommy's Dive Center, Phuket)
Weitere Bilder folgen: wir werden diese noch von der Tauchschule erhalten
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